Erstes Energie-Gymnasium gestartet
Ob Wind- oder Solarenergie, Energie aus Biomasse oder energetische Gebäudesanierung – die Wirtschaft sucht verstärkt Nachwuchskräfte mit guten Kenntnissen über regenerative Energieerzeugung.
Dem trägt das Berufsbildungszentrum am Nord-Ostsee-Kanal (BBZ NOK) Rechnung. Das Berufliche Gymnasium Erneuerbare Energien (BG-EE) ist ein neuer Schulzweig des BBZ NOK. Im August 2010 wurde die erste Klasse am bundesweit ersten Beruflichen Gymnasium mit dem Schwerpunkt „Erneuerbare Energien“ eingeschult.
Einen guten Realschulabschluss hatten sie alle schon in der Tasche. Jetzt geht es weiter in Richtung Abitur. 17 Schüler und elf Schülerinnen hatten den Sprung an das neue „Energie-Gymnasium“ in den Räumen Schule am Grünen Kamp in Osterrönfeld geschafft. Mittlerweile werden zwei Klassen (54 Schülerinnen und Schüler) pro Jahr aufgenommen. Schwerpunkt ihrer Ausbildung sind unter anderem Klimaschutz, energetische Gebäudeoptimierung und erneuerbare Energien.
„Wir müssen von den fossilen Energieträgern wegkommen“, sagte Kreispräsident Lutz Clefsen 2010, anlässlich der Einschulung des 1. Jahrganges in der Aula des Beruflichen Gymnasiums. Lehrer und Schüler des neuen Gymnasiums seien Pioniere auf dem Weg zu diesem Ziel. „Ihnen steht die Zukunft in Wirtschaft und Technik offen“, prophezeite Clefsen den jungen Leuten zwischen 16 und 19 Jahren.
Ziel ist die allgemeine Hochschulreife
Die gezielte Vorbereitung auf eine Ausbildung oder ein Studium stehe bei dem neuen Gymnasium im Mittelpunkt. „Wir sehen aber auch immer die Beruflichkeit“, betonte die ehemalige Schulleiterin Frau Dr. Boye stets. Trotz des Schwerpunkts „Erneuerbare Energien“ machen die Absolventen ein „vollwertiges Abitur“ – die allgemeine Hochschulreife. Ihnen stehen danach alle Studiengänge offen. „Klein, überschaubar und familiär“ ist die Schule am Standort Osterrönfeld.
Das Berufliche Gymnasium wird von Hauke Theede geleitet. Durch die Lage der Schule im Agrarzentrum Grüner Kamp sind viele wichtige Einrichtungen, die sich auch mit Energiefragen beschäftigen, in nächster Nähe: Der Fachbereich Agrarwissenschaft der Fachhochschule Kiel, die Deula, die Landwirtschaftskammer und den Bauernverband. Auch das Verwaltungs- und Entwicklungszentrum von Siemens Gamesa (ehemals SENVION) befindet sich nur wenige hundert Meter entfernt.